Die Alexanderkaserne auf dem Kästrich

Die Südwestfront der Alexanderkaserne

Um die Bürger zu entlasten und endlich genügend Raum für die Soldaten der Bundesfestung Mainz bereitzustellen, wurden in den 1860er Jahren einige Kasernen neu errichtet. Dazu zählte auch die Prinz Karl-Kaserne im Schönborner Hof (am Schillerplatz). Der ursprünglich geplante Bau musste aber durch Errichtung des nahe gelegenen Proviantmagazins verkürzt werden, so dass noch an anderer Stelle Raum für rund 170 Mann geschaffen werden musste. Man plante deshalb eine neue Kaserne auf dem Kästrich im Rücken der Bastion Alexander. Diesen Bauplatz hatten preußische Ingenieure bereits 1860 für ein Reduit in Betracht gezogen, aber erst jetzt sollte er wirklich bebaut werden. Im Jahr 1863 begannen die Arbeiten, die im Frühjahr 1865 abgeschlossen sein sollten.

Die Alexanderkaserne wurde mit Gewölben "bombensicher" ausgeführt und bot Platz für 200 Soldaten. Ihre Fassade wurde aufgrund von Sparmaßnahmen für damalige Verhältnisse sehr einfach gehalten. Sie entsprach im Bautyp der (heute nicht mehr vorhandenen) Erzherzog Wilhelm-Kaserne in Kastel.

Im Jahr 1900 wurde die Alexanderkaserne von der 1850 gegründeten Sektkellerei C. A. Kupferberg aufgekauft und dient bis heute als Bürogebäude. Sie befindet sich in einem sehr gutem Zustand.

Benutzte Literatur

Landesamt f. Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Stadt Mainz, Altstadt. Band 2.2. Düsseldorf 1986. S. 252.

Neumann, Hans-Rudolf: Die Bundesfestung Mainz 1814-1866. Entwicklung und Wandlungen. Von der Blockhausfortifikation zum Steinernen Bollwerk Teutschlands. (= Ing.-Diss. TU Berlin); Berlin / Mainz / Gensingen 1986. S. 275-276.

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